Wie finanzieren sich die Orden der Franziskaner-Mönche?

Wie finanzieren sich die Orden der Franziskaner-Mönche?

Wer sich mit den Franziskanern näher beschäftigt, der wird hierbei immer wieder auf ein Wort stoßen, nämlich auf Armut. Zwangsläufig stellt sich natürlich die Frage, haben Franziskaner kein Geld, werden sie nicht bezahlt?

 

Im Vergleich zu früher, hat sich das Leben der Franziskaner in Sachen Finanzen grundlegend geändert. War früher ein Franziskaner krank, so konnte er in kirchlichen Krankenhäusern sich kostenfrei behandeln lassen. Heute gibt es solche Einrichtungen kaum noch. Ähnlich war es auch mit dem Lebensunterhalt, der neben dem Eigenanbau, vor allem über Spenden von Bauern gedeckt wurde. Heute sieht es ganz anders aus, die Franziskaner können sich dem modernen Leben nicht entziehen.

 

Wenngleich oft vieles, wie zum Beispiel Obst und Gemüse selbst angebaut wird, müssen sie Lebensmittel, aber auch andere Waren und Dienstleistungen einkaufen. Dafür brauchen sie natürlich Geld. Wobei hier nicht vergessen werden darf, auch für den Unterhalt der eigenen Gebäude, für Versicherungen, für Telefon benötigen sie Geld.

 

Das für den Unterhalt notwendige Geld, verdienen sich die Franziskaner durch ihre Leistungen die sie anbieten. Das kann zum Beispiel der eigene Hofladen sein, über den sie ihr Obst und Gemüse verkaufen. Einnahmen können aber auch durch Unterrichts- und Vortragstätigkeiten anfallen oder durch die Mithilfe der Pfarrerein und in der Seelsorge. Die Gelder die hierbei verdient werden, bekommt nicht der jeweilige Franziskaner-Mönch, sondern immer der Orden als eine Gemeinschaft. Wenngleich für diese Tätigkeiten zwischen dem Arbeitgeber und dem Franziskaner ein sogenannter "Gestellungsvertrag" abgeschlossen wird.

 

Probleme bei der Finanzierung

 

Da den Franziskanern der Nachwuchs ausgeht und der Altersdurchschnitt zunimmt, verschlechtert sich die finanzielle Situation von vielen Klöstern. Da es an der notwendigen Arbeitskraft fehlt. So haben erste Klöster aufgrund von fehlendem Nachwuchs, aber auch aufgrund der Kosten schon geschlossen werden müssen.

 

Aus diesem Grund spielt auch noch eine weitere Einnahmequelle mittlerweile eine große Rolle, nämlich die Spenden. Wobei dies nur ein Aspekt ist, bei der Sicherung ihrer Finanzgrundlage werden die Franziskaner Mönche mittlerweile durchaus findig. So ist ein Weg von personenunabhängigen Einnahmen auch die Vermietung und Verpachtung von eigenem Grundbesitz.

 

Über solche Wege versuchen die Franziskaner ihre Kloster weiterhin halten zu können.

 

Alles zentral organisiert

 

Jeder Franziskaner-Orden unterhält ein zentrales Bankkonto. Auf dieses Bankkonto gehen alle Einnahmen aus Tätigkeiten der Franziskaner-Mönche ein. Über das Bankkonto werden aber auch alle anfallenden Rechnungen von der Gemeinschaft bezahlt.

 

Eine Bezahlung bekommt ein Franziskaner-Mönch nicht. Vielmehr werden alle Ausgaben die anfallen, zum Beispiel durch einen Arztbesuch oder für Versicherungen zentral von der Gemeinschaft bezahlt. Je nach Orden gibt es für die Franziskaner-Mönche nur ein geringes Verfügungsgeld als Taschengeld für tägliche Ausgaben.